Toleranz-Songs von den Beatles bis zu Beyoncé

Unsere Welt ist bunt! Musik vereint und gibt ganzen Bewegungen Kraft. Das gilt besonders für den heutigen Internationalen Tag für Toleranz. Dieser Tag jährt sich mittlerweile schon zum 25. Mal, denn genau vor 25 Jahren unterzeichneten die 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO die Erklärung der Prinzipien zur Toleranz. Ein wichtiges Zeichen, das nicht nur Kulturen miteinander verbinden, sondern schlichtweg alle Menschen einander näherbringen soll. Auch wir wollen heute die Menschen ehren, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Zu diesem Anlass haben wir uns einmal über unsere liebsten Songs zum Thema Toleranz Gedanken gemacht. Ob sie in der Geschichte zurückblicken und vom langen Kampf um Gleichberechtigung erzählen oder einfach nur für eine offene Welt plädieren. Wir haben uns sechs Songs einmal genauer angeschaut – und natürlich angehört.

„Blackbird“ von den Beatles (1968)

Blackbird singing in the dead of night / Take these broken wings and learn to fly / All your life you were only waiting for this moment to arise.

Bei uns nie fehlen dürfen natürlich die Beatles. Der Text von „Blackbird“ stammt aus der Feder von Paul McCartney. Der Song entstand während der Unruhen der Bürgerrechtsbewegung 1968 und behandelt alltägliche Diskriminierungen, denen eine afroamerikanische Frau in den USA ausgesetzt ist. Der Blackbird, also die Amsel, steht dabei symbolisch für die Frau, aber auch für Freiheit. Die Unterdrückung der People Of Color wird im Song durch den gebrochenen Flügel dargestellt. Sobald dieser Bruch verheilt ist, kann der Blackbird fliegen, aufsteigen und eine Welt ohne Grenzen für sich einnehmen. Ein Song, der auch 52 Jahre später leider noch immer aktuell ist.

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„War“ von Bob Marley (1976)

Until the colour of a man's skin is of no more significance than the colour of his eyes / Me say war.

„War“ von Bob Marley ist etwas ganz Besonderes. Der Text stammt nämlich nicht von Bob Marley selbst. Der Songtext gibt zu Teilen die Rede von Haile Selassie an die Vereinten Nationen in New York am 4. Oktober 1963 unverändert wieder. Der letzte Kaiser von Abessinien gilt als Streiter für die Entkolonisierung Afrikas. Die Passage der Rede, die Bob Marley für seinen Song verwendete, stellt heraus, dass weiterhin Krieg herrsche, solang es Ungleichheit zwischen den Menschen gebe. So heißt es beispielsweise: „Bis die Ideologie, die eine Rasse hervorhebt und die Andere erniedrigt, schließlich und dauerhaft verdammt und abgeschafft ist, wird überall Krieg sein, ich sage Krieg!“ Mit seinem Song verschaffte Bob Marley der Rede auf neuen Wegen Gehör.

„Free Your Mind“ – En Vogue (1992)

Before you can read me you got to learn how to see me! Free your mind, and the rest will follow / Be colour-blind, don't be so shallow.

Befreie deinen Geist und der Rest wird folgen!, fordert der Song von En Vogue, einer ausschließlich aus Frauen bestehenden R&B-Band. So einfach es klingt, so einfach ist es auch – oder könnte es zumindest sein. Die Gedanken an sozial antrainierte Unterschiede und gesellschaftliche Zuschreibungen an Frauen und ethnische Gruppen loszuwerden, ist eine Aufgabe, die jeder einzelne selbst erfüllen muss. Nur so lassen sich Veränderungen bewirken. Eine Hymne an die Individualität mit einer besonderen Botschaft für die Gesellschaft.

„Born This Way“ – Lady Gaga (2011)

Don't hide yourself in regret / Just love yourself and you're set / I'm on the right track, baby / I was born this way.

Dafür, die Individualität jedes Einzelnen zu akzeptieren, mehr noch, wertzuschätzen, steht auch dieser Song. „Born This Way“ ruft dazu auf, sich selbst zu lieben, jede Macke, jede Eigenart, jedes Detail, das dich zwar anders, aber gerade deshalb besonders und einzigartig macht. Im Sinne von En Vogue würde dies wohl bedeuten: „Liebe dich selbst, versteck dich nicht für das, was du bist“, und der Rest wird folgen.

„Black Or White“ von Michael Jackson (1991)

I said, if you're thinkin' of being my brother / It don't matter if you're black or white.

Weiter geht es mit einem Song, dessen Refrain-Zeile schon für sich selbst steht und sich in gewisser Weise selbstständig gemacht hat: „It don’t matter if you’re black or white.“ Es hat keine Bedeutung, ob du schwarz oder weiß bist. Darüber, dass Menschen mehr sind als nur eine Farbe, singt Michael Jackson. Aber ebenso darüber, dass Rassismus noch immer in den Köpfen (selbst in den klugen) steckt und hinter einer geheuchelten Fassade verborgen wird. Fast schon legendär ist das Musikvideo zu dem Song. Am Ende des Tanz-Spektakels, das diverse ethnische Gruppen vereint, stehen ikonische Morphing-Effekte, die die Menschen aller Hautfarben und Geschlechter miteinander verbinden. „See, it’s not about races / Just places, faces.“ Es geht nicht um Rassen, sondern um Orte und Gesichter. Ein starkes Statement und ein ebenso starkes musikalisches Bindeglied.

„Freedom“ – Beyoncé ft Kendrick Lamar (2016)

'Cause I need freedom, too / I break chains all by myself / Won't let my freedom rot in hell / Hey! I'ma keep running. / 'Cause a winner don't quit on themselves.

Der Schrei nach Toleranz und Gleichheit ist lauter denn je. Und das ist wichtig, denn traurigerweise herrschen Ungleichheit und Diskriminierung noch immer in unserer Gesellschaft vor. Kaum jemand hat das in den letzten Jahren so kraft- und eindrucksvoll aufgezeigt wie Beyoncé und Kendrick Lamar im Song „Freedom“. Der Song besingt die Befreiung aus gesellschaftlichen Ketten und führt uns vor Augen, dass diese für viele noch längst nicht vollzogen ist. Mit diesem Schlachtruf für den Kampf um Gleichheit beenden wir diesen Blogeintrag am Internationalen Tag für Toleranz. Schließlich gibt er Mut und Kraft für die Zukunft und Hoffnung, dass Freiheit für alle bald keine Forderung mehr ist, sondern Realität.

Wie sieht es bei euch aus? Welcher Song steht für euch ultimativ für Toleranz?
Lasst es uns gern in den Kommentaren wissen!

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